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Wöchentlich 1000 Straßenhunde füttern und behandeln: Die Geschichte von Manina Möbius

Janna Zasada (Content creator)
6.2.2020

Marina Möbis ist die inspirierende Frau hinter der Dog Care Clinic in Sri Lanka. Und wahrscheinlich ist die auch die größe Hundeheldin der Welt. Dank ihr, erhalten ca. 300 Straßenhunde jeden Tag Futter. Und nicht weniger als 250 bekommen in Marinas fantastischer Klinik einen (temporären) Schlafplatz.

Marina, wie hat alles angefangen?

Ich war mit meinem Sohn als Touristin in Sri Lanka. Als ich die Situation der Straßenhunde hier sah, habe ich mich entschlossen nicht wieder zu kommen ohne ihnen zu helfen. Ich habe eine Apartment 500 m von hier entfernt gemietet und begonnen, die Hunde aufzunehmen, die es am nötigsten hatten - meistens die ältesten. Als ich ungefähr 10-15 Hunde hatte, hat mein Vermieter mich rausgeschmissen. Da habe ich entschieden das Grundstück zu kaufen und Schritt für Schritt habe ich die Dog Care Clinic gebaut.

Um wie viele Hunde kümmerst du dich jetzt?

In der Klinik haben wir ca. 250 Hunde. Draußen behandeln und fütter wir noch weitere 1000 und wie kastrieren / sterilisieren jeden Tag welche. Wir schicken Team in den Dschungel, um unkastrierte Hunde zu fangen. Insgesamt konnten wie schon 65.000 Hunde in den letzten 10 Jahren kastrieren bzw. sterilisieren.

Warum macht ihr so viele Kastrationen / Sterilisationen?

Ich sah wie die Hunde lebten. Die Population war riesig und vielen ging es wirklich schlecht. Darum wollte ich ihnen helfen. Der beste Weg dafür war es, die Population zu verringern. Darum kastrieren und sterilisieren wir sieben Tage die Woche, das ganze Jahr. All unsere Behandlungen sind gratis.

Als ich euch bei einer Fütterungstour begleiten durfte, war es toll zu sehen, wie leidenschaftlich dein Team ist. Sie haben einen Namen für jeden Straßenhund!

Jeder, der für die Klinik arbeiten will, muss Hunde lieben! Und sie zu lieben heißt sich um sie zu kümmern.

Wie kannst du sicher sein, dass dein Team sich wirklich um die Hunde kümmert?

Es ist leicht zu erkennen. Ich beobachte, wie sie mit Tieren umgehen, wie sie eine Bindung aufbauen. Wenn sie nicht mit Hunden umgehen können, können sie nicht hier bleiben. Ich muss ihnen vertrauen, während ich in Deutschland bin.

Du hast eine Firma in Deutschland?

Ja, ich muss meine Firma dort führen, um genug Geld für mein Projekt zu verdienen. Ich bin nur hier, wenn sie mich wirklich brauchen.

Also vieles, dass in die Klinik investiert wird, stammt aus deiner Firma?

Momentan sind es ca. 70 % unserer Finanzierung. Die anderen 30 % sind Spenden.

Wie findest du Spender?

Hmm. Das ist nicht einfach, denn wir haben kein Geld für Werbung. Das Geld, das ich bekomme, geht direkt an die Tiere. Wir werben auf Facebook, weil es gratis ist.

Wir haben gehört, du hast Geld für ein Tuk Tuk für die tägliche Fütterungstour gesammelt. Das ist großartig.

Als unsere vorheriges Tuk Tuk kaputt ging, brauchten wir dringend ein neues, damit unsere täglichen Touren stattfinden konnten. Diese Hunde müssen jeden Tag gefüttert werden. Es ist auch sehr wichtig für unsere tierärztlichen Helfer, die damit nach hilfebedürftigen Hunden Ausschau halten können.

Was denkt die lokale Bevölkerung über deine Arbeit hier in der Klinik?

Das ist unterschiedlich. Einige schätzen unsere Arbeit, andere sagen "warum hilfst du stattdessen nicht Menschen?". Sie verstehen nicht, dass ich damit auch Menschen helfe. Momentan arbeiten 45 Menschen für mich und wir kaufen alles in lokalen Geschäften. Aber es ist schwer, ihnen das zu erklären. Sogar die Regierung versucht manchmal mich einzuschränken. Es ist nicht immer leicht, die Klinik zu führen und stark zu bleiben.

Hat sich das geändert seit du angefangen hast?

Ein bisschen ...

Ich wurde fünf oder sechs mal verhaftet seit ich die DCC gegründet habe. Wahrscheinlich, weil ich kein Tierarzt bin. Die Leute haben gesagt, dass Krankheiten sich stärker verbreitet würden seit ich angefangen haben und dass die Moskito mehr wurden ... Das stimmt nicht und ich versuche nicht viel darauf zu geben. Aber es ist nicht leicht.

Wer ist dieser große Kerl?

Das ist Marlon. Ein Mix aus Ridgeback und dänischer Dogge. Er wurde von seinen Besitzern stark misshandelt.

Warum hast du ihn behalten?

Er war eher tot als lebendig, als er in der Klinik ankam. Darum wollte ich ihn behalten. Sein ganzer Körper war voller Verbrennungen von Zigaretten. Es war 18 Monate alt, wog 16 kg und jetzt wiegt er 50 kg. Manchmal kaufe ich Hunde frei, um sie vor Misshandlung zu retten.

Wie hilft E&C dem Projekt?

Er halte eine große Summe von Edgard & Cooper. Am Anfang konnte ich es gar nicht glauben. Mit dem Geld, das ihr gespendet habt, konnten wir die Küche vom Behandlungsraum trennen. Wir haben die Küche auf diese Seite verlagert und das ganze Haus renoviert. Jetzt kann das Team mehr Futter für mehr Hunde zubereiten. Das war eine riesen Hilfe für uns. Es ist die größte Spende, die wir jemals bekommen haben.

Wir finden es sehr interessant, wie du die Hunde in der Klinik separierst.

Als ich das Projekt begann, sagte ich mir selbst, dass ich niemals Hunde in Boxen halten will. Ich möchte, dass sie in kleinen, natürlichen Rudeln sind und so mache ich es auch. Ich habe 10 oder 12 kleine Rudel. Von Zeit zu Zeit sehen wir und die Charaktere an und tauschen ggf. die Hunde. Wir kontrollieren die Dynamik im Rudel regelmäßig, da sie sich oft verändert.

Gestern haben wir bei der Adaoptionstour mitgemacht und die Pflegefamilien besucht. Wie kam es zu dieser Initiative?

Es ist unmöglich alle Hunde zu behalten. Aber wir vermitteln nur an vertrauenswürdige Familien. Nach ein paar Wochen besuchen wir die Familien wieder. Dann noch einmal, wenn der Hund sieben Monate alt ist. Dann holen wir ihn ab zu Kastration. Zu diesem Zeitpunkt entscheiden wir dann, ob der Hund bei der Familie bleiben kann oder nicht. Wenn der Hund zu dünn ist, sehr schüchtern oder ängstlich, dann nehmen wir ihn zurück.

Also macht ihr regelmäßige Besuche? Weiß die Familie vorher, wann genau ihr kommt?

Sie wissen nicht, wann wir kommen. Das wissen sie nie. Wenn sie es wüssten, würden sie Wasser bereitstellen, die Hunde würden frei herumlaufen ... wir wissen, wie einige Leute sind.

Was bringt dich dazu jeden Tag weiterzumachen?

Das ist mein Lebenswerk. Ich habe all das Geld, das ich je verdient habe, in dieses Projekt gesteckt. Und natürlich bin ich total verrückt nach Hunden.

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